Von Oliver Elsässer | 24.05.2023
Die alten Bäume rund um unsere Kirche sind schön und verleihen dem Platz auf dem Kirchberg eine ganz besondere Atmosphäre. Doch auch Bäume haben ihre Zeit, selbst wenn sie das Lebensalter eines Menschen weit übertreffen. Vier extrem heiße Sommer seit 2018 setzten auch dem alten Baumbestand zu. Im Frühjahr musste ein Ahorn am Rand der Friedhofsmauer gefällt werden, weil er vertrocknet und dadurch umsturzgefährdet war. Und eine Linde war mit ihren Wurzeln in die Wasserleitung unter dem Weg gewachsen und drohte das Gemäuer weiter zu zerstören. Schade, es fiel uns im Kirchengemeinderat nicht leicht, diese Entscheidung zur Fällung zu treffen.
Aber nun haben wir nachgepflanzt: Pfarrer Elsässer und Gemeindediakonin Mezei pflanzten zusammen mit Mitgliedern des Freitags-Jugendkreises eine Elsbeere in der Nähe des Alten Ahorn. Dabei handelt es sich um eine Baumart, von der man annimmt, dass sie auch in Zeiten des Klimawandels mit heißen Sommern und wenig Regen zurechtkommen wird.
Insgesamt sechs Bäumchen wurden auf der dem Dorf zugewandten Seite der Kirchenwiese gepflanzt. „Wir pflanzen mehr Bäume nach, weil vielleicht nicht alle durchkommen werden. In 10 bis 15 Jahren kann dann ausgewählt werden, welcher Baum dann in Zukunft vor der Kirche alt werden darf“, sagt Florian Elsässer, inzwischen Forstingenieur im Landkreis Böblingen, der uns bei diesem Projekt fachkundig beraten hat. Florian Elsässer hat die Bäume für uns bestellt und dann fachmännisch alles für die Pflanzung vorbereitet. „Wir pflanzen die Bäume für die Zukunft. Wenn in einigen Jahrzehnten diese Bäume nachgewachsen sind, werden sie wieder Schatten werfen, noch mehr Sauerstoff produzieren und für Kühlung sorgen. Doch auch in Zukunft wird die Kirchengemeinde Königsbach immer wieder nachpflanzen müssen. Die große Kastanie, unter der im Herbst die Kinder sich immer begeistert Kastanien zum Basteln holen, hat schon ein gutes Alter. Noch zwanzig, dreißig Jahre, dann ist auch dieser große Baum vielleicht nicht mehr da. Darum müssen wir jetzt vorsorgen und nachpflanzen, damit dann auch wieder genügend Schattenplätze da sein werden.“
Übrigens: Die Bäumchen müssen sich dran gewöhnen, dass sie mit weniger Regen auskommen müssen, aber in den ersten Jahren sind sie gewiss dankbar, wenn man ihnen nach heißen Tagen auch mal eine Gießkanne mit Wasser gibt.
Oliver Elsässer